Die Integrität ist der wichtigste Wert, um persönliche Grenzen zu setzen und Grenzen anderer zu wahren.
Die Pädagogik von Jesper Juul ist getragen durch 4 Werte:
>Gleichwürdigkeit, Integrität, >Authentizität und >Verantwortung.
In meinem Blog beschreibe ich sie jeweils ausführlich und thematisiere sie immer wieder in meiner >Elternberatung, in den >Elternkursen und Vorträgen.
Was bedeutet Integrität?
Integrität bedeutet, sich als Individuum zu definieren. Seine Bedürfnisse zu spüren und diese in einer persönlichen Art äußern zu können.
- Wer bin ich?
- Welche Bedürfnisse habe ich?
- Für welche Werte stehe ich, was ist mir wichtig und was brauche ich?
- Was sind meine Interessen und Begabungen?
- Was motiviert mich?
- Wie reguliere ich mich?
- Was brauche ich, um zur Ruhe zu kommen, mich wieder gut zu spüren?
Integrität in der Familie bedeutet, dass Eltern nicht Grenzen (im Sinne von Regeln) für die Kinder setzen, sondern ihre eigenen Grenzen aufzeigen. Und zwar auf Basis Ihrer Integrität. So sind wir Eltern Vorbild, was das Thema Grenzen aufzeigen und Grenzen respektieren angeht. Unsere Kinder lernen es ebenso zu tun. Denn Kinder lernen durch Nachahmen und (gerade die Kleinen) wenig bis gar nicht durch Unterweisung (Moralpredigten).
Was hat Integrität mit persönlichen Grenzen zu tun?
Zeige ich meinen Grenzen mit einer persönlichen Note auf, entsteht Kontakt.
Persönliche Note oder persönliche Sprache bedeutet, kurz gesagt, dass ich in der Kommunikation bei mir und meiner Integrität bleibe. Ich spreche von mir und über mich. Ich offenbare mich, zeige mich.
Bei dieser Art der Kommunikation, lernen wir uns bestmöglich kennen, Verständnis und Verbundenheit kann entstehen - viel mehr, als wenn ich darüber kommuniziere, wie ich den anderen (das Kind) haben möchte.
Und genau mit dieser persönlichen Sprache haben wir gute Chancen, das am Ende eines Gesprächs oder eines Konflikts keiner als Verlierer dasteht.
Alle reden immer vom 'Grenzen setzen'
Ja, das stimmt! Und es macht mich immer ganz kribbelig, denn meist sind damit Regeln gemeint. Und meistens geht es darum, mit welchen 'Konsequenzen' wir es hinbekommen, dass unsere Kinder tun, was wir Erwachsenen gerade wollen.
Das Thema Grenzen ist für mich ein viel 'wärmeres'.
Es geht darum, wie wir gerade in herausfordernden Situationen besser in Kontakt sind.
Wie uns Konflikte zusammenschweißen, statt uns auseinanderzutreiben.
Und was das für Deine Familie -so individuelle, wie sie natürlich ist- bedeutet, das beleuchten wir in meiner Familienberatung.
Könnte Dir gut tun?
Dann lass uns ganz unverbindlich per zoom kennenlernen. Du beschreibst mir in Ruhe, was bei Euch so los ist und ich zeige Dir, wie ich die Herausforderungen mit Dir oder Euch als Elternpaar oder Familie in einer Familienberatung lösen würde.
Ist es nicht egoistisch, seine Integrität so zu äußern?
Seine Integrität zu wahren, indem ich meine Wünsche und Bedürfnisse äußere, hat nichts mit Egoismus zu tun. Meine Bedürfnisse zu äußern, bedeutet ja nicht, dass diese um jeden Preis erfüllt werden müssen.
Gemeinschaften sind umso stärker, je stärker sich jeder Einzelne als Individuum definiert. Jeder sorgt für sich, indem er seine Wünsche und Bedürfnisse offen äußert und diese auch von der Gemeinschaft gehört und gesehen werden. Zu spüren, dass man ernst genommen wird, ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass man sich in dieser Gemeinschaft auch gerne beteiligt.
Jeder von uns hat neben dem Wunsch nach Autonomie ebenso stark den Wunsch nach Zugehörigkeit.
Wir schwingen zwischen Kooperation und Integrität - wir geben und nehmen.
Ist es ein ausgewogenes Schwingen, fühlen wir uns gut, sicher und von der Familie getragen.
Welche 5 Schritte zu tragenden Beziehungen führen habe ich in einem weiteren Beitrag beschrieben. Du findest ihn >>hier.
Wie wahre ich meine persönlichen Grenzen in einem typischen Konflikt?
Erkennst Du den Unterschied?
1. Mir ist die Musik zu laut, bitte mach sie leiser.
2. Bitte mach die Musik leiser, sonst muss ich Dir den CD-Player weg nehmen.
Im 1. Beispiel hören wir in persönlicher Sprache so ein inniges Bedürfnis nach Ruhe. Das schafft viel Eindruck, denn der Mensch zeigt sich mit seinem Innersten, macht sich so auch verwundbar. Auf diese persönliche Bitte kann persönlich reagiert werden. So entsteht Kontakt, eine Verbindung! Das Kind kann beispielsweise sagen: „Aber Papa, das ist mein Lieblingslied. Danach mache ich leiser, ok?“ Jetzt zeigt sich das Kind mit seiner Leidenschaft für dieses Lied. Offenbart einen Wunsch, zeigt sich. Das ist wunderbar. Und ich bin sicher, dass es die Musik nach dem Lied leiser macht.
Das Kind hat Papa besser kennengelernt und der Papa sein Kind.
Im 2. Beispiel wird gedroht. Es entsteht kein Kontakt, sondern die Macht des Stärkeren wird ausgespielt. Der Erwachsene schwächt sogar seine Position, weil er dem Kind den Eindruck vermittelt, dass er seinen Wunsch nur "durchbekommt", wenn er diesen mit einer Drohung absichert.
Einen ausführlichen Beitrag über 'Grenzen setzen' findest Du in meinem Blog >>hier.
endlich gelassen durch all die Konflikte mit Kindern oder unter den Kindern
In einer persönlichen Beratung zeige ich dir genau die Tools, die Eurer Familie helfen.
Damit wieder mehr Harmonie einkehrt und die Streitereien nicht ständig so eskalieren.
Wie entsteht eine tragende Beziehung zum Kind?
- Beziehung entsteht im Kontakt.
- Beziehung entsteht, wenn wir in den gleichwürdigen Austausch über unsere Bedürfnisse kommen.
- Beziehung entsteht durch Interesse.
- Gesund ist, wenn jeder in der Gemeinschaft in guter Balance zwischen Integrität (für mich sorgen) und Kooperation (für die Gemeinschaft da sein) ist. Wie das genau geht, beschreibe ich >>hier.
Welche Rolle spielt die Art, wie ich meine Grenzen äußere?
Meine Sprache, meine Mimik und Gestik; all das ist ausschlaggebend für die Qualität der Beziehung zum Kind. Das Zusammenspiel aus meiner verbalen und nonverbalen Kommunikation resultiert aus meiner Haltung.
Bin ich formend oder begleitend? Erziehe ich auf Augenhöhe oder eher 'von oben herab'?
Dabei darf die persönliche Sprache nicht als Methode verstanden werden, vielmehr ist sie Dein Schlüssel, um in Kontakt zu kommen, um in Beziehung zu gehen und >>Belohnungs- und Bestrafungssysteme der Vergangenheit angehören zu lassen. Die persönliche Sprache wertet nicht, sie sagt, was sie sieht und fühlt. Mehr zum Thema Augenhöhe und dem Wert der Gleichwürdigkeit findest Du >>hier Was persönliche Grenzen im Unterschied zu Regeln sind, erfährst Du >>hier.
Beispiele für persönliche Sprache:
- Mir ist das zu laut.
- Der Pullover kratzt, den kann ich nicht anziehen.
- Ich möchte jetzt diesen Artikel lesen.
- Ich bin noch nicht müde, ich möchte noch ein wenig spielen.
- Mir ist kalt, ich will nach Hause.
- Ich will noch einmal rutschen.
- Ich habe Hunger.
- Ich habe Lust auf ein Eis.
- Ich will den Sand unter meinen Füßen spüren.
Ja! Um Kommunikation geht es ganz viel in meinen Beratungen.
Manchmal sind es nur ganz kleine Veränderungen in der Formulierung oder einzelne Worte, die es zu vermeiden gilt.
Lass uns per zoom persönlich kennenlernen und besprechen,
wie ich Dein Familienleben in ruhigere Fahrwasser begleiten kann.
Fragst Du Dich auch manchmal, warum Dein Kind ausgerechnet JETZT nicht macht, was Du gerne hättest?
Um dieser Frage nachzugehen lohnt es sich ebenso einen Blick auf die Integrität zu werfen. Ich wahre meine Integrität und sorge gut für mich, wenn ich meine Bedürfnisse spüre und diese äußere.
Angenommen in einer Gemeinschaft fühle ich mich dann, wenn ich weder für meine aktuellen Bedürfnisse noch für Wünsche und Gelüste lächerlich gemacht werde.
Werde ich für meine Bedürfnisse und Wünsche "falsch gemacht", fühle ich mich fehl am Platz; nicht angenommen in der Familie.
Werde ich jedoch gesehen und ernst genommen, kann ich meine Integrität wahren und bin gerne bereit der Gemeinschaft auch etwas zu geben - zu kooperieren, also beispielsweise >>im Haushalt zu unterstützen oder etwas wegzuräumen, was ich vielleicht gar nicht alleine verursacht habe. Das passiert dann mit Freude und Leichtigkeit. Das ist ein erfülltes Schenken. Mehr zum Thema Hilfsbereitschaft findest Du in diesem Artikel >>hier.
Wie verstehe ich dieses Zitat über Kinder, die nicht kooperieren können?
Das Kind hat über-kooperiert und kämpft um seine Integrität. Es ruft: "Seht mich, hier bin ich! Was ist schlecht an mir?"
Kinder lieben es, zu kooperieren, uns Erwachsenen zu gefallen und uns zu imitieren. Sie üben ja "erwachsen sein" nur zu gerne. Nur manchmal gerät die Balance zwischen Kooperation (ich gebe der Gemeinschaft) und Integrität (ich sorge für mich) aus dem Gleichgewicht.
Wie wir mit diesem inneren Konflikt umgehen, und was wir tun können, wenn einer in die Über-Kooperation rutscht, findest Du >>hier.
4 Werte, die Familien ein Leben lang tragen:
Neben der Integrität findest Du auch die weiteren
Werte von Jesper Juul in meinem Blog.
Mit einem Klick gelangst Du zur Gleichwürdigkeit, Authentizität oder Verantwortung.
Hallo! Ich bin Imke - Deine Familienexpertin.
Ich inspiriere Eltern, neue Wege zu gehen:
Auf Augenhöhe mit dem Kind.
Dabei begleite ich sie raus aus alten Erziehungsmustern und rein in ein bindungsStarkes Familienleben.
Meine Vision ist eine Welt, in der Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung begleitet und liebevoll geführt werden. Eine Welt in der Kinder sie selbst sein können.
Ich möchte eine gleichwürdige Haltung im Umgang mit Kindern aufzeigen, denn ich bin der festen Überzeugung, dass wir so respektvolle und empathische Menschen ins Leben begleiten und eine wertschätzende und friedvolle Gesellschaft fördern.
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